Zur vollständigen Kleinen Anfrage 1426 (Drucksache 17/3548).

Die Integration von Muslimen ist ein kontrovers diskutiertes Thema. Seit dem pauschalen Satz „Der Islam gehört zu Deutschland“ vom damaligen Bundespräsidenten Wulff wurde eine sachliche Debatte über Integrationshemmnisse, die im islamischen Glauben bedingt liegen, unterbunden. Auch Kinder von Migranten in der dritten Generation sehen sich häufig nicht als Deutsche, sondern definieren sich über die Herkunft und den Glauben ihrer Eltern und Großeltern. In einer im Frühjahr 2006 von der Bundeszentrale für politische Bildung veröffentlichten Studie ließ sich feststellen, dass je religiöser Muslime sind, desto mehr wird von ihnen Distanz zu Nicht-Muslimen aufgebaut.

Vor diesem Hintergrund ist die Entwicklung der Religiosität von Muslimen ein Indikator für zu- bzw. abnehmende Integrationsbereitschaft. Ein Indikator für die Entwicklung der Religiosität ist ein eventuelles Anwachsen der Anzahl von Moscheen und islamischen Gebets- und Kulturvereinen, welche als Ort der Glaubensauslebung eine zentrale Rolle spielen. Wir fragten daher die Landesregierung:

  1. Wie viele Moscheen gibt es in Nordrhein-Westfalen? (Bitte aufschlüsseln nach islamischer Glaubensrichtung, Ort und Zugehörigkeit zu Verein bzw. Dachorganisation)
  2. Wie hat sich die Zahl der Moscheen in Nordrhein-Westfalen in den letzten 10 Jahren entwickelt? (Bitte aufschlüsseln nach Jahr der Eröffnung, Ort und Zugehörigkeit zu Verein bzw. Dachorganisation)
  3. Wie viele islamische Kulturzentren gibt es in Nordrhein-Westfalen? (Bitte aufschlüsseln nach Ort und Zugehörigkeit zu Verein bzw. Dachorganisation)
  4. Wie viele Imame bzw. islamische Seelsorger gibt es in Nordrhein-Westfalen?
  5. Wie viele Imame bzw. islamische Seelsorger in Nordrhein-Westfalen wurden im Ausland ausgebildet? (Bitte aufschlüsseln nach Gemeinde, in der sie tätig sind und Land, in der sie ausgebildet wurden)

Die Landesregierung kann keine der Fragen beantworten, nur für die Justizvollzugseinrichtungen Nordrhein-Westfalens kann sie bekannt geben, dass 26 muslimische Religionsbetreuer beschäftigt werden. Der Begriff „islamisches Kulturzentrum“ ist der Landesregierung unbekannt.

Zur vollständigen Antwort der Landesregierung (Drucksache 17/4062).