Zur vollständigen Kleinen Anfrage 3082 (Drucksache 17/7738).

Das Lagebild der Jugendkriminalität aus dem Jahre 2017 ergibt im Zehnjahresvergleich ein kontinuierliches Absinken der absoluten Anzahl an Tatverdächtigen in den Deliktsbereichen der Jugendkriminalität, mit Ausnahme der Straftaten nach dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG). Im Zweijahresvergleich ergeben sich jedoch leichte Anstiege in den Deliktsbereichen der Körperverletzung, des Diebstahls, der Sachbeschädigung und den Straftaten nach dem BtMG. Der Trend zur Jugendkriminalität ist in der Anzahl der Tatverdächtigen jedoch auch hier leicht rückläufig.

Vor allem bei dem Zweijahresvergleich lässt sich eine Tendenz dahingehend ziehen, dass zwar die Jugendkriminalität insgesamt rückläufig ist, die Intensität der Straftaten jedoch zunimmt. Auch aktuellere Zahlen aus dem Ruhrgebiet lassen diese Rückschlüsse zu. So stieg die Zahl der Körperverletzungen, welche von Kindern im Alter zwischen 8 und 13 Jahren begangen worden sind, in Dortmund und Lünen von 156 Körperverletzungen im Jahre 2014 auf 215 derartige Delikte im Jahre 2018 an. Wir fragten daher die Landesregierung:

  1. Wie schlüsseln sich in Nordrhein-Westfalen Delikte der Kategorie Raub und Erpressung im Bereich der jugendlichen und heranwachsenden Tatverdächtigen für die Jahre 2014 bis 2019 auf? (Bitte aufschlüsseln nach Jahr, erfassendem Polizeipräsidium, Deliktsart, Fallzahlen, Geschlecht der Tatverdächtigen, Alter der Tatverdächtigen, deutsche Tatverdächtige, nicht deutsche Tatverdächtige, Zuwanderer und deren Aufenthaltsstatus)
  2. Wie schlüsseln sich in Nordrhein-Westfalen Delikte der Kategorie Diebstahl und Unterschlagung im Bereich der jugendlichen und heranwachsenden Tatverdächtigen für die Jahre 2014 bis 2019 auf? (Bitte aufschlüsseln nach Jahr, erfassendem Polizeipräsidium, Deliktsart, Fallzahlen, Geschlecht der Tatverdächtigen, Alter der Tatverdächtigen, deutsche Tatverdächtige, nicht deutsche Tatverdächtige, Zuwanderer und deren Aufenthaltsstatus)
  3. Wie schlüsseln sich in Nordrhein-Westfalen Delikte der Kategorie Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung im Bereich der jugendlichen und heranwachsenden Tatverdächtigen für die Jahre 2014 bis 2019 auf? (Bitte aufschlüsseln nach Jahr, erfassendem Polizeipräsidium, Deliktsart, Fallzahlen, Geschlecht der Tatverdächtigen, Alter der Tatverdächtigen, deutsche Tatverdächtige, nicht deutsche Tatverdächtige, Zuwanderer und deren Aufenthaltsstatus)
  4. Wie schlüsseln sich in Nordrhein-Westfalen Delikte der Kategorie Straftaten gegen die körperliche Unversehrtheit im Bereich der jugendlichen und heranwachsenden Tatverdächtigen für die Jahre 2014 bis 2019 auf? (Bitte aufschlüsseln nach Jahr, erfassendem Polizeipräsidium, Deliktsart, Fallzahlen, Geschlecht der Tatverdächtigen, Alter der Tatverdächtigen, deutsche Tatverdächtige, nicht deutsche Tatverdächtige, Zuwanderer und deren Aufenthaltsstatus)
  5. Wie schlüsseln sich in Nordrhein-Westfalen Delikte der Kategorie Straftaten gegen das Leben im Bereich der jugendlichen und heranwachsenden Tatverdächtigen für die Jahre 2014 bis 2019 auf? (Bitte aufschlüsseln nach Jahr, erfassendem Polizeipräsidium, Deliktsart, Fallzahlen, Geschlecht der Tatverdächtigen, Alter der Tatverdächtigen, deutsche Tatverdächtige, nicht deutsche Tatverdächtige, Zuwanderer und deren Aufenthaltsstatus)

Die Landesregierung beantwortete die Fragen mit 72 Seiten ausgedruckte(!) Tabellen. Der befürchtete Trend scheint sich aber zu bestätigen: So steigerte sich zum Beispiel die Zahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung zwischen 2016 und 2018 von 1.692 auf 2.405. Extrapoliert man die für dieses Jahr vorliegenden Zahlen linear, so muss man sogar mit 2.793 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung rechnen.

Zur vollständigen Antwort der Landesregierung (Drucksache 17/8037).